Was ein Treppenpfosten erzählen kann...
Rechts die Initialen der Erbauer des Hauses Grabenstraße 29: Anna und Gustav Wergo. Der Pfosten ist möglicherweise vom Sindelfinger Bildhauer Robert Schäfer geschnitzt worden (Foto: phil). |
In einem Haus in der Grabenstraße fällt dem Besucher ein interessanter Treppenpfosten auf. Dieser ist hierhin ins Exil gerettet worden - aus dem Abrissmaterial des Nachbarhauses, dem ehemaligen Haus Wergo. Dies war etwa 1910 vom Sindelfinger Architekten Bürkle im typischen Heimatstil erbaut worden - für Gustav Wergo, den Prokuristen der Textilfirma Dinkelacker. Viele haben 1998 kopfschüttelnd dem Abriss dieses schönen Gebäudes zuschauen müssen.
Von der Familie Wergo erzählt der Treppenpfosten: Das Kauffahrteischiff mit dem osmanischen Halbmond und dem christlichen Kreuz erinnert an die bewegte Geschichte dieser griechischen Familie Wergo, die aus Konstantinopel stammte. Die Tatsache, dass sie die geheimnisvolle Türkischrot-Färberei nach Württemberg brachte, stellt sie mitten in wichtige ökonomische Prozesse der Industrialisierung Mitteleuropas.
Weitere Informationen über die Familie Wergo auf der Internetseite des Sindelfinger Schwarzwaldvereins: https://www.swv-sindelfingen.de/?view=article&id=209&catid=90:stadtgeschichtlicher-weg-sindelfingen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen