24 Juli 2005



Unterirdische Gänge

Das allererste Kloster Sindelfingens bestand nur sehr kurz - aber da es ein Frauen– und Männerkloster gewesen ist, hat es wie überall die Phantasie beflügelt: Wer ist da ins Kloster hinein und wer ist aus dem Kloster hinaus? Heimlich, verbotenerweise, nachts. Die tiefen Keller vergangener Zeiten, oft miteinander fast labyrinthisch verbunden, die tiefen Brunnen dazu, ließen aufregende Bilder möglich werden: War nicht das Kloster mit dem See verbunden? Kam man vom ummauerten Kloster nicht auf geheimnisvollen Wegen in die ummauerte Stadt hinein? Dort hatte das Kloster ja Besitz, dort konnte man für nächtliche Stunden aufsteigen, denn der Propst schlief fest. Späte Heimkehrer berichteten erschauernd von huschenden Gestalten. Wir öffnen uns ein Tor in diese Zeit, indem wir in die zugemauerte Öffnung in der Stadtmauer ein Piranesi-Bild stellen. Abenteuerfilmgewohnt erschrecken wir vor den unterirdischen Abgründen seiner „Carceri“ kaum noch.


Vorbereitende  Idee auf den ersten Poetischen Ort Sindelfingensi

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